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ohne fantasie wird nichts realität
 

Die Tiefen des Menschseins in Farbe
Eine Reise durch das Werk von Gloria Graf

 

Text: Petra Kislinger

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Gloria Graf, die in Niederösterreich werkt und wirkt, hat in ihrem facettenreichen Schaffen eine bemerkenswerte Gabe kultiviert: Sie verwandelt das Unsichtbare in kraftvolle, abstrakte Ausdrucksformen. Ihre Arbeiten spiegeln eine fortwährende Auseinandersetzung mit den großen Fragen des menschlichen Daseins wider – dessen Komplexität, Verletzlichkeit und Schönheit. Dabei agiert sie nicht nur als Malerin, sondern auch als Shiatsu-Therapeutin, was eine zusätzliche Dimension in ihre künstlerische Tätigkeit einbringt. Es ist die Berührung von Körper und Seele, die in ihren Werken sichtbar wird.

 

Ihre Bilder sind wie Tore zu inneren Welten, in denen sie den Betrachter einlädt, das Spiel der Farben und Formen auf einer tiefgründigen Ebene zu erfahren. Werke wie SPHYNX, NEURODIVERSITY oder PHÖNIX sprechen nicht nur die Augen an, sondern berühren die Seele – sie fordern zum Nachdenken, Fühlen und Interpretieren heraus. Diese Titel sind nicht zufällig gewählt, sondern tragen symbolische Bedeutungen, die in der Tiefe der Gemälde mitschwingen. Gloria Graf lässt sich dabei von ihrer eigenen Lebensreise inspirieren, wobei jedes Werk wie ein Kapitel ihres inneren Tagebuchs erscheint.

 

Die Serie von Werken wie WELTEN-WANDEL und INBETWEEN thematisiert Transformation und Zwischenräume – Orte, an denen das Alte schwindet und das Neue Gestalt annimmt. Die Künstlerin dringt hier in die Sphäre des Ungewissen vor, jener fragile Zustand des Übergangs, in dem sich das Leben oft am intensivsten anfühlt. Ihre Farben scheinen zu atmen und die Leinwände werden zu lebendigen Organismen, die von Veränderung erzählen.

 

Ebenso beeindruckend ist ihre Arbeit OCEAN TIDES, die an die unaufhaltsame Kraft der Natur erinnert. Die Bewegung des Wassers und der Gezeiten wird durch einen dynamischen Farbfluss dargestellt, der mal sanft und harmonisch, mal wild und ungestüm ist. Die Werke sind ein Spiegelbild des Lebens selbst: ständiger Wandel, unausweichliche Strömungen, ruhige Momente und gewaltige Wellen, die das Fundament unseres Seins erschüttern.

 

Die abstrakte Malerei ist für Gloria Graf nicht nur eine Kunstform, sondern eine Notwendigkeit – ein Medium, durch das sie ihre innersten Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringt. Schon in jungen Jahren begann dieser kreative Strom zu fließen, und seitdem hat er nicht aufgehört, neue Bahnen zu finden. Ihre Werke lassen sich nicht in starre Kategorien einordnen, sie folgen keinem vorgegebenen Muster. Vielmehr sind sie organische Ausdrucksformen einer unaufhörlichen Suche nach Wahrheit und Bedeutung.

 

Gloria Graf beschreibt die Kunst als das schönste Geschenk, das Menschen einander machen können – eine Quelle der Inspiration, die weit über die Grenzen des Sichtbaren hinausgeht. Ihre Arbeiten sind daher mehr als nur Gemälde; sie sind eine Einladung zur Reflexion und zum Dialog mit sich selbst. Sie fordern den Betrachter heraus, sich den eigenen „Innenwelten“ zu stellen und vielleicht sogar ein Stück von sich selbst in den abstrakten Formen und Farben zu entdecken. In ihrer Kunst wird das Unsagbare sichtbar, das Unerklärliche spürbar.

 

Mit beeindruckender Tiefe und Sensibilität schafft Gloria Graf Werke, die nicht nur ästhetische, sondern auch emotionale Resonanz erzeugen. Sie bewegt sich mühelos zwischen den Welten der therapeutischen Berührung und der künstlerischen Gestaltung – beides Formen der Heilung und des Ausdrucks. Ihre Malerei ist ein Spiegel des Lebens in all seinen Facetten: wild, zart, verwirrend und wunderschön. Ein Kaleidoskop des Menschseins, das den Betrachter tief im Inneren berührt und inspiriert.​

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Kunsthaus Horn. Pop Up Galerie
 

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