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Zyklen
der Wiedergeburt

Ein wiederkehrendes sich selbst neu Gebären, abwerfen alter Haut und neu ausrichten im tiefsten Inneren ist Teil des Lebenszyklus jeder Frau. Zyklen von Geburt und Wiedergeburt ermächtigen uns, uns immer wieder neu zu erschaffen, sofern wir uns darauf einlassen, alte Identitätskonzepte ad acta zu legen.

Das Gebären als archetypischer weiblicher Akt ist ein zutiefst kreativer und existenzieller Prozess, der die Grenzen des physischen Körpers überschreitet. In ihm vereinen sich das Ursprüngliche und das Menschliche, das Persönliche und das Universelle. Es ist ein Akt, der sowohl den Anfang als auch die Unendlichkeit in sich trägt – das Entstehen neuen Lebens, das aus dem Inneren einer Frau hervorgebracht wird, und den unausweichlichen Kreislauf des Lebens und der Natur.

Dieser Prozess ist nicht nur biologisch, sondern auch symbolisch. Er spiegelt die kreative Kraft wider, die dem Weiblichen seit jeher zugeschrieben wird – eine Kraft, die nicht nur neues Leben hervorbringt, sondern auch Welten formt, Verbindungen knüpft und die Menschheit auf einer fundamentalen Ebene nährt und trägt. Der Akt des Gebärens verkörpert die Urkraft der Schöpfung, das Verschmelzen von Leid und Freude, von Schmerz und Glückseligkeit, von Zerstörung und Wiedergeburt.

Für mich als Künstlerin ist jeder Schöpfungsakt an sich eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Er lädt ein, Fragen zu stellen über die Ursprünge des Seins, über Rollen, die wir in unserer Gesellschaft einnehmen, über das Verhältnis von Körper und Geist, Materie und Bewusstsein.

In meinen Arbeiten versuche ich, das Geheimnis und die Kraft des Gebärens sichtbar zu machen, die tiefe Verbindung zwischen Schöpfender und Geschöpf ("Mutter und Kind"), die symbolische Bedeutung der Weiblichkeit und die universelle Dimension dieses Aktes.

Gebären ist ein Prozess, der uns zurückführt zu den Ursprüngen der Menschheit und uns gleichzeitig in das Hier und Jetzt katapultiert. Er ist eine Erinnerung an die unglaubliche Kraft, die in jedem Menschen schlummert – eine Kraft, die Leben erschafft, erhält und transformiert.

Die Kraft zu Gebären als archetypisch weiblicher Akt umschließt auch und vor allem das eigene Selbst immer wieder neu zu gebären, hervorzubringen. Eine Herausforderung die Frauen - rein schon aufgrund biologischer Notwendigkeiten - meistern müssen, die sie eine tiefe Auseinandersetzung und lohnende Konfrontation mit sich selbst bringt.

 

GEBURT

ZUHAUSE

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Die Serie „Wiedergeburt“ erforscht Prozesse des sich selbst neu Gebärens, als natürlichen Aspekt des Lebenszyklus jeder Frau. Das wiederkehrende Abwerfen alter Haut und Neuausrichten im Innersten ermöglicht es uns, alte Identitätskonzepte abzulegen und Raum für das Neue oder auch das Ureigene zu schaffen.

 

Jedes Werk ist ein Dialog zwischen dem Vergangenen und dem Zukünftigen, zwischen dem individuellen und dem kollektiven Erleben. Ich möchte Raum schaffen für Reflexion und Neubewertung, um eine neue Perspektive auf das, was es bedeutet, weiblich zu sein, zu eröffnen. In der Verbindung von persönlicher und universeller Erfahrung findet sich die Essenz der Wiedergeburt.

 

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WELTENTOR

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URKNALL

​Sich selbst neu hervorzubringen, im Schutze der eigenen Finsternis eingehüllt und bebrütet im selbstgeschaffenem Nest, ist gleichsam archetypisch weibliche Herausforderung sowie Gebot der aktuellen Verhältnisse. Der Akt der eigenen Wiedergeburt ist dabei nicht nur eine zutiefst persönliche Reise, sondern auch ein radikal politischer und gesellschaftlich relevanter Moment der Emanzipation. Essentielle Fragen nach der eigenen Identität und Körperlichkeit definieren und perforieren auch unseren Rahmen für den gesellschaftlichen Austausch, unser zwischenmenschliches Miteinander und unsere Verantwortung dafür.
Erfahrungen der eigenen Geburt, eingeschrieben in den Körper bis auf Zellebene, lassen sich wiederholen, auf vielfältige Art und Weise neu inkorporieren, transformieren und in Besitz nehmen.

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MUTTERWUNDE

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RAW

Meine Serie "Wiedergeburt" lädt ein zur Spurensuche – nach der eigenen Identität, der Herkunft, der eigenen Geburt und durchwanderten Geburtsprozessen als Gebärende selbst.

Sie verweist auch auf Fragen nach dem oft unvollendeten Streben nach einem Zuhause. Dieses Zuhause, das immer in uns selbst beginnt, reflektiert auch die vielschichtige Suche nach geistiger und seelischer Heimat. Der Körper ist unser erste Zuhause, die Gebärmutter die Urstatt allen Lebens. Doch birgt der Begriff des Zuhauses viele Schichten, die sich um uns spiralförmig entfalten und uns umgeben wie ein Schneckenhaus, - geographisch, emtional, geistig und spirituell - meine Kunst ist eine Einladung auch diese Schichten unseres ganz persönlichen Schneckenhauses zu durchwandern.

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WA(H)LHEIMAT.

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